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Jörg Buttgereit
Jörg Buttgereit ist ein legänderer Underground-Kurzfilmregisseur und Autor. In den 80er Jahren hat er viele Kurzfilme gedreht. In der letzten Zeit hat er ein Hörspiel gemacht (sexy sushi) und einen Fotoband rausgebracht, in dem Miniaturhorrorfiguren abgebildet sind, die er von vielen Sammlern aus der ganzen Welt zur Verfügung gestellt bekommen hat. Es wurden international Biografien über Jörg Buttgereit geschrieben und seine Super 8 Kurzfilme sind besonders in Amerika bekannt. Sein bekanntester Film, der ihn berühmt gemacht hat ist Nekromantik.
Nekromantik:
Nekromantik Trailer zum download
tNEKROMANTIK (net selbst
geschrieben)
Robert Schmadtke arbeitet bei einer Firma namens "Joe´s
Säuberungsaktion", die sich darauf spezialisiert
hat, Leichen von Tatorten, Unfallschauplätzen und so weiter zu
entfernen. Als sie den Leichnam eines
erschossenen Mannes entsorgen müssen, klaut er sich heimlich das
ziemlich verweste Teil und nimmt es mit
nach Hause, wo seine Freundin Betty sich sehr freut, denn sie
haben eine gemeinsame Vorliebe: Nekrophilie.
Das Liebesspiel zu dritt ist erfüllend, doch Rob verliert seinen
Job und Betty verlässt ihn. Rob ist verzweifelt
und weiß nicht, was er tun soll. Er versucht, Sex mit einer
Prostituierten zu haben, doch er klappt nicht. Erst
als er sie tötet, klappt es. In seiner Verzweiflung fällt ihm
nur eines ein...
Das ist wirklich ganz schön happig, was Jörg Buttgereit dem
Zuschauer hier präsentiert. Sex mit Toten,
sehr grafisch dargestellt und erschreckend in Szene gesetzt, in
meinen Augen wohl einer der
provozierendsten Horrorfilme überhaupt. Großes Kompliment geht
hier an die Schauspieler, vor allem
Daktari Lorenz und Beatrice M, die wirklich einiges an ekligen
Dingen über sich ergehen lassen mußten.
Daktari Lorenz übrigens zeichnet sich auch verantwortlich für
die schöne Klavier-Musik, die auch einen
großen Teil der Atmosphäre ausmacht.
Originaltitel: Nekromantik
Regie: Jörg Buttgereit
Darsteller: Daktari Lorenz, Beatrice Manowski, Harald Lundt, Susa
Kohlstedt, Jörg Buttgereit, Manfred O.
Jelinski, Franz Rodenkirchen
BRD 1987
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Der Todesking:
DER TODESKING (habsch net
sebst geschrieben)
Dieser Film ist in sieben Episoden aufgeteilt, für jeden Tag der
Woche eine Geschichte. Die Stories handeln
allesamt vom Tod in Form von Selbstmord oder Mord.
Am "Montag" kommt ein Mann kommt nach Hause und bringt
sich um. Vorher allerdings räumt er die
Wohnung auf, kündigt seinen Job und hinterläßt alles so, wie
man es sich nur wünschen kann. Vorher ißt er
noch etwas, wäscht ab, füttert den Fisch und macht alles
ordentlich. Ein Teil der Geschichte wird erzählt,
indem die Kamera sich mehrmals um 360 Grad dreht und dabei
darstellt, wie die Zeit vergeht und der Mann
dabei seine restlichen Arbeiten erledigt. Fantastisch
experimentell und gelungen. Der Suizid war also von
langer Hand geplant. Es beginnt gerade langweilig zu werden, doch
gerade weil man eigentlich nicht weiß,
daß der Mann all die Dinge tut, um sich dann selbst zu töten,
ist die Tatsache dann umso schockierender.
Am "Dienstag" kommt ein Mann in eine Videothek (das
Berliner Videodrom) und leiht sich den Film "Vera -
Todesengel der Gestapo" aus, der eine fiese Kastrationsszene
enthält. Als seine Freundin reinkommt, hebt er
nur kurz die Pistole und ihr Hirn klebt an der Wand. Zuguterletzt
hat er sich ein neues Bild für seine Wand
geschaffen. Das ist eindeutig die zweitschwächste Episode des
Filmes. Heißt die Aussage hier, daß Horrorfilme
aggressiv oder krank machen?
Am "Mittwoch" erzählt ein Mann auf einer Bank einer
Passantin im strömenden Regen, warum er depressiv
ist und über die Probleme mit seiner Frau. Dies wird sehr
intensiv erzählt und endet natürlich auch tragisch.
Am "Donnerstag" wird eine Autobahnbrücke gezeigt. Dazu
werden dann immer Name, Alter und Beruf von
diversen Leuten eingeblendet, die sich hier das Leben genommen
haben. Verbunden mit den dumpfen
Geräuschen der Autos (die Kamera befindet sich unter der
Autobahn auf einer integrierten
Fussgängerbrücke) ist diese Episode zwar supereinfach, aber
superwirkungsvoll. Irgendwie vollkommen
unheimlich und frustrierend.
Der "Freitag" zeigt uns eine einsame Frau in ihrer
Wohnung. Sie kann es nicht ertragen, wie zärtlich das
Paar ihr Gegenüber miteinander umgeht und handelt
dementsprechend. Es ist einfach unglaublich, wie
intensiv in dieser Episode die Einsamkeit rüberkommt, man sieht
als Zuschauer schon bald den eigenen Sinn
des Lebens schwinden und fragt sich unwillkürlich, wie tragisch
das Leben eigentlich ist. Ich jedenfalls werde
niemals alleine in eine Wohnung ziehen.
Am "Samstag" bindet sich eine junge Frau eine Steadycam
um und betritt ein Konzert, um auf Musiker und
Gäste zu schiessen. Obwohl Bela B. von den Ärzten auf der
Bühne steht, ist das die schlechteste Episode dieses
Filmes.
Am "Sonntag" wird es noch einmal richtig hart. Ein Typ
wacht in seinem Bett auf und wird sofort von
Heulkrämpfen geschüttelt. Seine Qual wird minutenlang gezeigt,
bis er sich nach langer Zeit den Kopf vor
Verzweiflung mehrmals an die Wand schlägt. Das ist wiederum
unglaublich intensiv gespielt, großes Lob an
Nicholas Petche, eine wahre Meisterleistung.
Im Ganzen ist für mich "DER TODESKING" einer der
besten Filme der Amatuerszene. Man darf ihn
niemanden zeigen, der irgendwie suizid-gefährdet ist, denn nach
"Genuß" dieses Filmes wird so eine Person
garantiert seinem Leben ein Ende bereiten. Selbst als fröhlicher
Mensch fragt man sich, wofür es eigentlich
noch lohnt, weiterzuleben "DER TODESKING" ist extrem
runterziehend und frustrierend, es gibt kaum
Dialoge, aber dafür jede Menge schöne, aber düstere Musik,
meist mit Klavier gespielt. Zwischen den
Episoden sieht man übrigens eine Leiche, die in Zeitraffer
verwest. Auch das ist extrem ekelhaft und sehr
realistisch gemacht. Der Film ist wirklich unverzichtbar.
Originaltitel: Der Todesking
Regie: Jörg Buttgereit
Darsteller: Susanne Betz, Hermann Kopp, Bela B. Felsenheimer,
Jörg Buttgereit, Heinrich Ebber, Angelika
Hoch
BRD 1989
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Schramm:
SCHRAMM (hab ich auch net
selbstgeschrieben)
Eine genaue Geschichte gibt dieser Film über den sogenannten
Lippenstift-Mörder Schramm
nicht wieder. Wir erhalten gleich als erstes den Tod des Mannes
vor die Nase geknallt.
Desweiteren sehen wir in kurzen Ausschnitten Szenen aus seinem
Leben, oftmals mehrere Male
im Film wiederholt, so daß von Chronologie keinerlei Rede sein
kann und von Handlungsfluß
nichts zu spüren ist, obwohl sich im Kopf des Zuschauers doch
noch ein Gesamtbild
zusammenfindet. Einige Szenen machen den Film erst recht
beklemmend und schockierend, so
z.B. als er sich Nägel in seinen Penis hämmert. Und das alles,
weil er sich nach Liebe sehnt, die er
anscheinend auch bei einer befreundeten Prostituierten gegenüber
seiner Haustür gefunden hat,
doch mit der er nicht zurecht kommt, so daß er ihr
Schlaftabletten ins Getränk mischt, nur damit
sie bei ihm bleibt. Alles in allem ein düsterer, recht
schwieriger und ernsthafter Film, der einen
schwer mitnimmt.
Originaltitel: Schramm
Regie: Jörg Buttgereit
Darsteller: Florian Koerner von Gustorf, Monika M., Micha
Brendel, Carolina Harnisch
BRD 1993